as Ebrodelta ist eine über Jahrtausende gewachsene einmalige Natur- und Kulturlandschaft.
Als zweitgrösstes Feuchtgebiet Spaniens wird es landschaftlich heute vor allem durch weitflächigen Reisanbau geprägt. Mit seinem Naturpark dient es einer Vielzahl von Vogelarten als Rast- und Brutstätte. Über Jahrhunderte hat sich ein Gleichgewicht zwischen Naturschutz und landwirtschaftlicher Nutzung entwickelt, welche den Charakter der hier lebenden Menschen stark prägt.
Das Delta und sein Fluss
Die Geschichte des Ebrodelta beginnt vor ca. 4000 Jahren . Lebensader des Deltas ist der Ebro, der zweitlängste Fluss der iberischen Halbinsel . Von seinem Ursprung auf etwa 1880 Metern zieht er sich rund 910 Km durch mehrere Regionen und Provinzen. Schliesslich mündet er an der Spitze des Ebro-Deltas ins Mittelmeer. Durch die Jahrunderte wurde ein vom Ebro gespiesenes Bewässerungssytem mit einer Gesamtlänge von rund 450 Km angelegt. Durch Ablagerung von Sedimenten, welche der Ebro aus den Berggebieten mitführt, entstand so ein wenig über dem Meeresspiegel liegendes flaches Sumpf- und Marschland. Sanddünen, Süswasserlagunen und mit Röhricht bewachsene Flächen prägen den nicht-landwirtschaftlich genutzten Teil des Ebrodeltas.
Der Naturpark Ebrodelta
Der Naturpark Ebrodelta ist ein buntes Mosaik von Biotopen und erstreckt sind über rund ein Drittel des gesamten Ebordeltas . Es wurden hier bis zu 350 Vogelarten gezählt. Einige nutzen das Delta für eine Rast, unterwegs auf ihrem Flug nach Afrika, einige überwintern hier und wieder andere verbringen als „Standvögel“ ihr ganzes Leben hier. Zwischen Reisfeldern, Lagunen und Mittelmeer kann ein buntes Vogeltreiben beobachtet werden , ein Paradies, nicht nur für Vogelfreunde. Auch wenn grosse Teile des Parkes mit dem Auto erreichbar sind, so macht die Erkundung zu Fuss oder mit dem Fahrrad doch am meisten Spass! Für interressierte stehen liebevoll eingerichtete Museen und Interpretationszentren zur Verfügung, welche einen tieferen Einblick in Tradition und Kultur des Ebrodeltas ermöglichen.
Reisanbau
Das Ebrodelta ist
das grösste Reisanbaugebiet Spaniens ! Der Anbau geht zurück bis zu den Anfängen des 17. Jahrhunderts. Auf einer Fläche von rund
20’000 Hektaren wird der Reis im Monat Mai ausgesät und die Felder über ein ausgeklügeltes Kanalisationssystem bewässert. Schon bald spriesst der Reis im satten Grün, welches bis weit in den Juli das Landschaftsbild prägt. Mit fortschreitender Reifung geht die Farbe bis Ende August in ein Goldgelb über. September ist der Monat der Reisernte , welche heutzutage mit modernen Landwirtschaftsmaschinen erfolgt. Der jährliche Ertrag beläuft sich auf rund 90’000 Tonnen Reis ! Der Reis wird in vielen unterschiedlichen Sorten angebaut und sowohl in der lokalen Küche verwendet, als auch in die ganze Welt exportiert .Land und Leute
Im Ebrodelta finden Tradition und Moderne zusammen. Die hier lebenden Menschen haben ein grosses Bewusstsein für ihr kulturelles Erbe , insbesondere auch für ihre Sprache, das Katalanisch. Sie sind aber auch sehr offen für moderne Entwicklungen , was sich z.B. in der Landwirtschaft oder auch in der Architektur zeigt. Die Landwirtschaft, die Fischerei und eine Vielzahl von kleinen Handwerksbetrieben prägen immer noch das Bild von Ort- und Landschaften. Eines der wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine ist der Tourismus, hier insbesondere der naturnahe Tourismus abseits der Massen. Gäste aus dem Ausland werden äusserst freundlich aufgenommen und mit Stolz erklären die Katalaninnen und Katalanen ihren Lebensraum und ihre Kultur.